Kann Ihr Hund schwer seine Emotionen regulieren? Springt er Ihre Gäste an? Kommen Sie schwer ins Haus, weil Ihr Hund vor Freude springt? Unsere Vierbeiner drücken so ihre Freude aus. Wir lassen dieses Verhalten oft bei Welpen durchgehen, aber bei ausgewachsenen Hunden kann es zu Problemen führen. Es darf nicht sein, dass Ihre Gäste sich unwohlfühlen oder gar verletzt werden. Der Hund wird im Laufe seines Lebens mit verschiedenen Gästen konfrontiert von älteren Menschen über Kinder bis zu elegant gekleideten Freunden. Damit es für alle Beteiligten eine nette Begrüßung wird, empfehlen wir Ihrem Hund schnellstens das Springen abzugewöhnen. Anbei unsere erprobten Tipps.
1. Du bist endlich zurück! Wie begrüße ich meinen Hund?
Hunde bleiben nicht gerne allein daheim und freuen sich umso mehr, wenn Ihr geliebter Besitzer nach Hause kommt. Wenn der Hund klein ist, finden wir es niedlich, wenn er an uns hochspringt und uns seine Freude zeigt. Wir wissen aber genauso gut, dass der Welpe bald groß wird und dieses Verhalten problematisch werden kann. Begrüßen Sie Ihren Hund also erst, wenn alle vier Pfoten auf dem Boden stehen. Ignorieren Sie ihn, wenn er aufgedreht ist, und belohnen Sie ihn mit Ihrer Aufmerksamkeit oder einem Leckerli, sobald er sich ruhig verhält. Auch Ihre Emotionen sind wichtig. Kreischen Sie nicht, schreien Sie nicht vor Freude und benehmen Sie sich bei der Begrüßung gelassen. Es wird Ihrem Hund helfen sein Verhalten zu regulieren.
Wenn Sie einen kleinen oder mittelgroßen Hund haben, dann begrüßen Sie ihn auf seinem Level, indem Sie in die Hocke gehen. Warten Sie den richtigen Moment ab, d.h. erst wenn alle vier Pfoten auf dem Boden stehen. Ignorieren Sie den Hund, solange er springt, unruhig und nervös ist. Gutes Verhalten sollte stets bestärkt und belohnt werden. Diese Methode gilt nicht für große Hunde, da diese Sie zum Sturz bringen können.
2. Geduld und die Macht der Wiederholung
Hunde sind intelligente Tiere, die schnell begreifen, welches Verhalten belohnt wird. Wenn Ihr Hund die Tür anspringt, gehen Sie so lange ein und aus, bis er damit aufhört. Wenn er das Fehlverhalten unterlässt, sollten Sie ihn sofort belohnen. Diese Methode wirkt, aber fordert von Ihnen viel Geduld. Je nach Hund dauert es länger oder kürzer, bis er verstanden hat, was Sie von ihm wollen. Die Verhaltensänderung hängt von mehreren Faktoren ab: Reize, die den Hund ablenken, Ihrem Willen und Gewohnheiten. Verlieren Sie nicht die Hoffnung. Es lohnt sich auf jeden Fall.
3. Ablenkung mit Leckerlis
Wenn Sie Besuch erwarten, planen Sie eine Extraportion Leckerlis in die Futterration für den Tag ein. Sobald Ihre Freunde die Wohnung betreten, lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes mit Leckerlis ab. Der Vierbeiner wird die Gäste ignorieren und das Gefühl der Zufriedenheit nach der Belohnung wird seine Emotionen beruhigen.
Manche Hundebesitzer schließen den Hund in einem Zimmer ein, wenn Besuch kommt. Das ist keine gute Idee, da der Hund dadurch von den Reizen abgetrennt wird und noch aufgedrehter wird. Das Interesse an den Gästen ist nur zu Beginn stark und lässt im Laufe des Besuchs nach. Das Aussperren ist keine gute Methode.
4. Ablenkung mit dem Lieblingsspielzeug
Wenn Ihr Hund sich nicht durch Leckerlis ablenken lässt und großes Interesse an Menschen zeigt, dann können Sie seine Aufmerksamkeit mit seinem Lieblingsspielzeug gewinnen. Es gilt die gleiche Vorgehensweise wie bei den Leckerlis – holen Sie das Spielzeug raus, sobald neuer Besuch in die Wohnung kommt. Der Hund wird das geliebte Spielzeug in der Schnauze halten, sich sicher fühlen und dadurch ruhiger verhalten. Beide Tipps setzen voraus, dass Sie entweder Leckerlis oder das Lieblingsspielzeug dabeihaben und sind daher nur Zuhause anwendbar.
5. Sitz-Kommando
Dieses Kommando sollte bereits im Welpenalter trainiert werden, da es in vielen verschiedenen Situationen zum Einsatz kommt. Wenn Sie mit dem Hund das Sitz-Kommando trainieren, müssen Sie konsequent und geduldig sein. Wenn Sie nach Hause kommen, lassen Sie den Hund Sitz machen und wenn er das Kommando ausgeführt hat, können Sie ihn belohnen. Der Moment Ihrer Rückkehr ist für den Hund sehr aufregend, haben Sie daher Verständnis, wenn er es kaum abwarten kann Sie zu begrüßen. Es hilft Ihrem Vierbeiner, wenn Sie ruhig bleiben und seine Aufregung nicht unnötig verstärken.
6. Unerwünschtes Verhalten verhindern
Wenn die oberen Tipps nicht wirken, Sie aber Gäste erwarten, dann können Sie eine Stunde vor dem geplanten Besuch mit dem Hund spazieren gehen und ihn somit körperlich und mental auslasten. Kommen Sie erst zurück, wenn die Gäste bereits Platz genommen haben. Die Auslastung wird die emotionale Reaktion des Hundes abschwächen. Wir raten Ihnen ab den Hund auszusperren oder ihn zu bestrafen. Diese Methoden sind weder tierfreundlich noch sinnvoll. Kontaktieren Sie einen Hundetrainer und lassen Sie sich beraten. Ein Hundeexperte wird die Situation einschätzen und Ihnen passende Tipps geben, die Ihnen und dem Hund das gemeinsame Lebe erleichtern werden.