Die Vorteile der konditionierten Entspannung beim Hund

Die Stimmung eines Hundes kann sich schnell ändern und sich durch nervöses, ängstliches oder aggressives Verhalten bemerkbar machen. Dies geschieht in Situationen, die der Hund als Stress wahrnimmt - ein unangenehmer Artgenosse, der Tierarztbesuch oder lauter Straßenverkehr. In solchen Situationen ist es unmöglich zum Hund durchzudringen, denn normale Kommandos werden vom Gehirn nicht verarbeitet. Das Tier befindet sich in diesem Moment nicht im denkenden Modus. Mit der konditionierten Entspannung können Sie auf einfache Weise zu Ihrem Hund durchdringen und ihn aus diesen erregten Zuständen befreien. 


Was steckt hinter der konditionierten Entspannung?


Der Begriff Konditionierung hört sich komplizierter an als es in Wahrheit ist. Es geht hierbei um die klassische Konditionierung. Dabei wird ein Wort, Geruch oder Gegenstand mit einem Zustand verknüpft. Sobald das Wort gerufen oder der Gegenstand gezeigt wird, schaltet das Gehirn in den eingeübten Zustand. Dies geschieht völlig unterbewusst, nachdem es antrainiert, also konditioniert wurde. 


Im Falle des Hundes ist es für den Besitzer als auch den Hund selbst praktisch, in bestimmten Momenten diese künstliche Entspannung hervorzurufen. Gerade dann, wenn eine Situation vom Hund als Gefahr wahrgenommen wird, die tatsächlich keine Gefahr für ihn ist. Das Herrchen oder Frauchen kann hier auf die konditionierte Entspannung zurückgreifen und dem Hund das Signal geben “es ist alles in Ordnung, du kannst dich beruhigen”. 


Passive oder aktive Konditionierung 


Sie können Ihren Vierbeiner passiv konditionieren, indem Sie in Situationen, in denen er entspannt im Körbchen liegt, das Signal wie zum Beispiel ‘Easy’ oder ‘Ruhig’ aussprechen. Sagen Sie es nicht zu häufig, sondern einige Male bestimmt und ruhig. Er wird unterbewusst seinen Entspannungszustand mit dem Signalwort verknüpfen. 


Bei der aktiven Konditionierung wird zuerst das Signal bzw. Kommando gegeben und dann die Entspannung durch Sie eingeleitet. Dies eignet sich vor allem dann, wenn Sie Ihren Hund gut beruhigen können, durch Kraulen, Streicheln und Massieren. Auch eignen sich Hilfsmittel wie eine Therapiedecke für Hunde. Das Gewicht sorgt für einen leichten Druck, der die Entspannung fördern kann. Nachweislich wird durch angenehme Berührungen Oxytocin ausgeschüttet, das auch als Kuschelhormon bekannt ist. 


Die Umsetzung bei Stress und Angst


Führen Sie einen dieser Abläufe regelmäßig und ruhig durch, damit der Hund Signal und Entspannung unterbewusst miteinander verknüpfen kann. Das nächste Mal, wenn Sie in eine stressige Situation gelangen, können Sie mit Ihrem gewählten Kommando Ihren Hund leichter entspannen und vor allem zu ihm durchdringen. Er wird nicht in einen völlig entspannten Modus umschalten, dennoch wird das Gehirn das Signal als Entspannungshinweis verarbeiten und Oxytocin ausschütten. Anschließend können Sie Ihn durch zusätzliche Berührungen beruhigen und Sicherheit vermitteln. 


Leicht umzusetzen und effektiv ist die konditionierte Entspannung, die Ihnen und Ihrem Hund den Alltag schon sehr erleichtern kann! 

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